Reporter Neustadt: 15.11.2017:


Und das schreibt Rolf Jäger vom Wolkenkuckucksheim-TV anlässlich des dortigen Rüdiger Borth solo-Konzerts

im Dezember 2012:         (siehe www.wolkenkuckucksheim.tv)

Kein Unbekannter in der wolkenkuckucksregion ist Rüdiger Borth, Sänger, Songschreiber, Gitarrist und

Gitarrenlehrer, Solo-Performer und Leiter der Borthband. Der Mann hat den Blues, und er will es so. Denn

anders als viele sogenannte Blueskünstler unter 75 aus der weißen Mittelschicht sucht Borth sein Heil nicht

in pseudo-authentischem Leid und vermeidet konsequent die bekannten „I woke up this morning“-Klischees.

Ihm dient der Blues als Grundlage, entwächst ihm mit Songs, die vom realen Alltag im D-Land der Gegenwart

erzählen, von Liebe, manipulativen Kleidungsstücken, von Unterwegssein und Stagnationsrisiko. Songs, die,

vorgetragen mit lässiger Konzentration, hörstabil und mitsingfest sind und ohne das gewisse Augenzwinkern

nicht sein mögen. Schlüssig und klar, getragen von lockeren Grooves, vereinzelt unterfüttert mit jazzigen

Harmonien und rhythmischen Finessen, besitzt Borths Musik – in der Band wie solo – eine natürlich

gewachsene Eleganz, der Effekthascherei und alles Prätentiöse total abgehen. Understatement? Auch nicht,

Baby.

Rüdiger Borth schätzt Musiker wie Steely Dan, Tony Joe White oder B.B. King, betrachtet sie aber nicht als

Vorbilder. „Nicht im herkömmlichen Sinne, ich wollte schon immer eine eigene musikalische Persönlichkeit

entwickeln“, erklärt der gebürtige Delmenhorster (*1956), der ca. 1972 begann, Gitarre zu spielen und

erste eigene Songs schrieb. Und bald wusste, was er später mal werden wollte: „Nur meine Musik bietet mir

den Grad an Selbstverwirklichung, den ich von meinem Leben erwarte. Hier kann ich meine Gefühle spüren und

leben, sowas würde mir sonst stark fehlen. Alle anderen Tätigkeiten haben sich für mich nicht richtig

angefühlt.“

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